Prostatakrebs
Die radikale Prostatektomie ist die Standardbehandlung von lokalisierten und lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinomen. Dabei wird die Prostata inklusive der anhängenden Samenblasen entfernt. Die in unserem Zentrum etablierte MRI-TRUS gesteuerte Fusionsbiopsie der Prostata gibt uns detaillierte Informationen über die genaue Tumorlokalisation und -ausdehnung. Dadurch sind wir in der Lage die Operation individuell zu planen und durchzuführen. Dies führt dazu, dass wir auch bei Patienten mit höherer Risikoklassifizierung, die in der Vergangenheit von einer potenzerhaltenden Operation ausgeschlossen waren, individuell potenzerhaltend operieren können ohne die onkologische Sicherheit der Operation zu beeinträchtigen. Zusätzlich zur Entfernung der Prostata werden bei höherer Risikoklassifizierung (intermediate- und high-risk) alle Lymphknotenstationen, die das zum Herz zurückfliessende Gewebswasser filtern und eventuell auch Metastasen beinhalten können mit entfernt (sogenannte extendierte pelvine Lymphadenektomie). Hierbei sollten mindestens 16, besser jedoch mehr als 20 Lymphknoten entfernt und untersucht werden. Der Eingriff findet meist Da Vinci assistiert-laparoskopisch, aber auch offen statt. Nach der Entfernung der Prostata erfolgt die Rekonstruktion mittels Verbindung der Harnblase mit der erhaltenen Harnröhre.
Mögliche Komplikationen:
Komplikationsmöglichkeiten betreffen vor allem die fehlende Kontinenz, die in ca. 5% der Fälle längerfristig auftritt und die Erektionsstörungen die bei beidseitiger potenzerhaltender Operation in 1/3 der Fälle besteht.
Qualitätsmerkmale nach Prostataoperation
Kontinenz
Das nach dem Aspekt der Heilung wichtigste Anliegen der Patienten nach einer Prostatakrebsbehandlung ist, dass die Kontinenz erhalten bleiben kann.
Seit 2013 führen wir zur Qualitätssicherung Patientenbefragungen (EPIC Fragebogen) durch und die Kontinenzrate liegt postoperativ nach 12 Monaten bei 98%.
Insignifikante Tumore
Da wir in unserem Zentrum durch MRI Diagnostik und Fusionsbiopsien zu genauen Diagnosen kommen, liegt die Rate von insignifikanten Tumoren im Zeitraum von 2013 bis 2017 bei 3.5%.